Weilheim, 22.03.2021 – Das bayernweit bereits 2020 erfolgreich erprobte und vom bayerischen Innenministerium finanzierte Projekt "Kulturdolmetscher plus – sharing empowerment" startet nun unter Federführung des Evangelischen Bildungswerk Weilheim auch im Landkreis Weilheim-Schongau mit einem Infoabend am 4. Mai.
Norbert Räbiger, der Geschäftsführer des Evangelischen Bildungswerk im Dekanat Weilheim freut sich sehr, dass Weilheim neuer Projektstandort ist und von den Erfahrungen des Pilotdurchlaufs 2020 profitieren kann.
Von Mai bis Juli sollen im Projekt bis zu 12 Teilnehmende zu ehrenamtlichen "Kulturdolmetscher*innen" ausgebildet werden und diese anschließend für verschiedene Arten von Einsätzen vermittelt werden: von Kindergarten über Schule, Arztpraxen und Vereinen bis hin zu Behörden sind verschiedenste Einsatzorte möglich und denkbar. Über die genauen Konditionen werden interessierte Institutionen zu einem späteren Zeitpunkt informiert.
Der Qualifizierungskurs wird von Adel Youkhanna geleitet, der im Rahmen des Projekts hierfür selbst an einer mehrtägigen Multiplikatorenschulung teilnahm. Besonders wertvoll sind neben seiner eigenen Migrationsgeschichte seine Erfahrungen als Flüchtlings- und Integrationsberater der Caritas in Schongau, als Dolmetscher und interkultureller systemischer Berater. Ihm ist wichtig zu betonen, dass "die Teilnehmenden selbst sehr stark von der Ausbildung profitieren, um dann Neuzugewanderten unterstützend zur Seite stehen zu können."
Susanne Seeling, die als Integrationslotsin und Ehrenamtskoordination für die Asyl-Unterstützerkreise das Projekt leitet, ergänzt: "Es geht hier nicht um eine Wertung, welches Verhalten ‘falsch’ oder ‘richtig’ sei. Vielmehr geht es darum, den Neuankömmlingen das Ankommen zu erleichtern, indem Unterschiede aufgezeigt und erklärt werden – und zwar beiden Seiten!"
Das Projektteam wird im Rahmen eines unverbindlichen Infoabends am Dienstag, dem 4. Mai von 18 bis 19:30 Uhr im Haus der Evangelischen Kirche, Am Öferl 8 in Weilheim interessierte Teilnehmende über das Projekt informieren. Die Termine für die insgesamt 40 Stunden umfassende Ausbildung werden bei dieser Gelegenheit nach Absprache mit den Teilnehmenden festgelegt.
"Wir würden uns insbesondere über Interessierte aus dem (süd-)osteuropäischen Raum, asiatischen und afrikanischen Ländern freuen", sagt Susanne Seeling und ergänzt auf Nachfrage die Länder Polen, Kroatien, Rumänien, Ungarn, Kosovo, Ukraine, Serbien, Bosnien, Türkei, Syrien, Irak, Iran, Afghanistan, Pakistan, Eritrea, Äthiopien, Nigeria. Bei Fragen zum Projekt ist Frau Seeling unter 0881/9276589-23 zu erreichen.
Das Projekt wird im Landkreis vom Evangelischen Bildungswerk in Kooperation mit Asyl im Oberland durchgeführt. Gefördert wird das Projekt über die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen und Katholischen Erwachsenenbildung Bayern durch das bayerische Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration. Dies ist der zweite Projektdurchlauf mit bayernweit insgesamt 15 Projektstandorten.